13. April 2014

Seidenhasen und Obstblüte in Leipzig - Das Wollfest

Seidenhase Angoragarn. Schale von Nana Yamaguchi. Löffel aus Horn über etsy.
Wir waren auf dem Leipziger Wollfest. Diesmal in der schönen Glaskuppelhalle der neuen Messe. Dieses Jahr war es wohl sehr viel größer als die letzten Jahre und es waren auch Stoffhändler mit darunter. Zusammenfassung vorweg: Wollfest versus Leipzig 1:2

Ich habe ordentliche Beute gemacht. Es war der Stand von Claire Metz, die mit einem Ihrer 30 Angorakaninchen vor Ort war, der mich und meine Freundin Franziska sofort überzeugt. Nicht so sehr wegen der Präsentation, sondern des Konzepts wegen. Claire verkauft das von ihr handgesponnene Garn ihrer "Seidenhasen". Die ungefärbten sind einfach wunderschön, diese Farben, zum hineinbeißen.  Ich habe ein 50g Strang von Karnickel namens Marzipanmännchen erstanden. Für einen stozen Preis zwar, aber ich finde, die Frau hat es verdient. Lokal verdrehtes Angora, fantastisch. Ich dachte schon, ich könne nie wieder Angora kaufen, denn die Produktionsbedingungen anderswo und weit weg, wollte ich nicht mehr unterstützen.

Eine Spindel aus Pflaumenholz und einen Strang handgefärbten Blue Faced Leicester Kammzug habe ich noch dazu eingesteckt. Pflaumenholz ist fast regenbogenfarben, das hat mich wirklich überrascht. Spindel wie Kammzug passen gut zusammen und es lässt sich gut spinnen. Juhu!

Spannend war auch der Stand der Pflanzenfärberin Dorothea Fischer. Frau Fischer hat auch ein empfehlenswertes Buch zum Thema geschrieben.

 Leider waren die Angebote der restlichen Ständen, nun ja, recht homogen. Es waren gefühlte 50 Stände, die mit Säurefarben handgefärbte Garne (hauptsächlich Socke und Lace) und Kammzüge anboten. In etwa den gleichen mehr oder weniger bunten Farbkombinationen. Hm. Bei den Stoffständen war es ähnlich. Nun würde ich ja gerne mal wissen, warum das so ist. Ob es einfach niemanden gibt, der anderes macht oder ob die nicht aufs Wollfest fahren.

Super DIY-Idee, die ich auf dem Fest bei Das Wollmobil mitgenommen habe: Lichterkette mit gefärbten Seidenkokons. Damit die Osternester beleuchten und die Elfen waren da. 

Von Leipzig hatte ich keine Vorstellung. Wir haben bei der Schwester meiner Freundin übernachtet und haben schöne große Spaziergänge gemacht. Wirklich schöne Stadt! Überall kleinere und größere Parks und blühende Obstbäume. Schöne Häuser und nette, entspannte Menschen.
Bevor der Zug nach Berlin ging, tranken wir stilvoll einen Kaffee Hag und dazu gab es Schwarzwälder Kirschtorte im Kaffeehaus Riquet mit seinem bestimmt 100 Jahre währenden Interieur. Ach, wär doch die Torte etwas besser gewesen, hätten sie 100 Punkte von mir erhalten. Einen Besuch ist es in jedem Fall wert.

Nun die Impressionen:

Seidenhase ungefärbt

Seidenhase gefärbt
Bunte Kammzüge vom Mondschaf

Pflanzengefärbtes von Dorothea Fischer

Seidenkokon Lichterkette
Der Leipziger Bahnhof

3 Kommentare:

  1. Schön,dass Leipzig Dir so gut gefallen hat. Ich bin hier geboren und habe fast den kürzesten Weg zum Wollefest. Ein paar Eindrücke habe ich auch mit der Kamera festgehalten, meine Beute muss ich noch einstellen.
    Alles Gute. Brigitt

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  2. Schön zu lesen! In dem Café war ich auch - vor zwei Jahren bei der Leipziger Buchmesse und auch ich fand den Kuchen nur so lala. Und Wolle, die von Kaninchen stammen, die Marzipanmännchen heißen?!? Im Ernst jetzt? Koof ich, egal wie es aussieht, egal ob ich das Garn bräuchte oder nicht! Da überlegt man doch sofort, wie wohl die anderen Kaninchen heißen... Weidenkätzchen vielleicht, Sahnebonbon und Pusteblume?

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    1. Liebe j.
      erstmal fühle ich mich geehrt, dass Du hier kommentierst und sagst, dass es schön geschrieben ist. DANKE! Und dann kann ich Dir voll und ganz zustimmen was die Kaninchen betrifft. Wunderbar.

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